Zum Lachen in die Kirche gehen – Sister Act in Tecklenburg

„Halleluja“ mag man schreien, wenn man an Sister Act und die wilde Geschichte um Deloris Van Cartier – ja genau, wie der Schmuck – denkt. Begeisterten Fans ist das Musical sicher längst bekannt, noch viel bekannter ist wohl die Komödie von 1992, in der Whoopi Goldberg die Hauptdarstellerin gibt und das Publikum mit ins katholische Kloster nimmt, in dem sie sich als Zeugin eines Mordes verstecken soll. Bester Stoff für einen erfolgreichen Musical-Abend, oder? Zum Lachen in die Kirche gehen – Sister Act in Tecklenburg weiterlesen

„Ich kann warten“ – Die alte Dame besucht Tecklenburg 

Geld regiert die Welt. Alter Spruch, steht auf jedem dritten Abreißkalender in irgendeiner ähnlichen Deklination. Und passender könnte man auch kein Leitmotiv finden für Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame aus dem Jahr 1956. Das, was Literaturwissenschaftler:innen als tragische Komödie bezeichnen, nennen Musikbegeisterte, vor allem im Jahr 2022 in Tecklenburg: Musical. Und wir setzen noch einen drauf und diagnostizieren dem Stück nicht aufhören wollende Spannung, eine gestochen scharfe Analyse des menschlichen Handelns und einhundert Prozent getroffene Töne und unter die Haut gehende Musik. Wie kommen wir zu dieser Diagnose? „Ich kann warten“ – Die alte Dame besucht Tecklenburg  weiterlesen

Eindrucksvolle Einblicke in private Räume – Rooms von Rambert (UK)

Wieder einmal ist Wochenende, immer noch ist Corona, erneut fragt man sich: Was soll man machen? Das Tanz Köln, einer von vielen europäischen Kooperationspartnern, lockte mit einer interessanten Beschreibung der Gruppe Rambert aus England. Rooms heißt die Tanzperformance, die als „ambitionierter Tanztheaterfilm“ beworben wird. Doch wer Material vom Band erwartet, irrt, denn die Gruppe, unter der Regie des norwegischen Choreographen und Tänzers Jo Strømgren, performt live. Eindrucksvolle Einblicke in private Räume – Rooms von Rambert (UK) weiterlesen

Der Brückenpfeiler zwischen Theater und Film: Trafique

„Krise“, so soll das Max Frisch gesagt haben, „ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Es ist schon fast ein unheimlicher Zufall, dass wir ausgerechnet heute über dieses Zitat gestolpert sind, kurz nachdem wir unser Interview mit Anna Marienfeld und Björn Gabriel abgehalten hatten. Die beiden sind Gründer des bereits seit 2012 bestehenden freien Künstler:innenkollektivs Trafique aus Köln und Dortmund und haben sich einer Ästhetik verschrieben, die wie kaum eine andere Gruppe, den Zauber des Theaters mit den immensen Potenzialen der Digitalisierung zu verbinden weiß. So kreieren sie in ihren Performances durch Licht-, Sound- und Videoinstallationen, diskursive Texte und darstellendes Spiel eine Vielzahl an Elementen, wodurch, wie sie selbst schreiben, Stile wie Psychorealismus, Agitprop, Lichtkunstinstallation und performative Interaktion aufeinandertreffen.  Der Brückenpfeiler zwischen Theater und Film: Trafique weiterlesen